wie sie lebten.

 

Wenn ich ein Vikinger wäre...

Die Vikinger lebten in Skandinavien und hatten ihre Höfe und Felder am Ufer der Fjorde. Ganz Skandinavien war (und ist) von Gebirge übersät, so dass man nur am Ufer Felder anbauen konnte, und nur ein kleiner Teil vom Gebirge für Weideland brauchbar war.
Die Ehefrauen der Vikinger trugen (anstatt einen Ehering) einen Schlüssel. Er sah zwar nicht wie ein Türschlüssel aus, aber sie nannten ihn so. Sie trugen auch ein Kopftuch, dass andere Männer ihre Pracht der Haare nicht sahen. Die Frauen backten, spannen, webten, kochten usw. Die Männer dagegen hüteten die Schafe, bauten Schiffe, überfielen die Küsten und feierten Feste und tranken dabei viel.
Die Vikinger trugen Kleider in kräftigen Farben und hielten sie mit Klammern zusammen. Die reichen Frauen trugen viel Schmuck und keine Schürze, aber die armen Frauen hatten wenig Schmuck und einen Schurz, der mit einem Gürtel oder Strick zusammengehalten wurde. Der Gürtel sorgte dafür, dass der Schurz nicht runterhing, wenn man sich bückte. Die reichen Frauen brauchten keinen Schurz, denn sie hatten Sklaven, welche für sie arbeiteten.

(Diesen Text haben wir nach dem Besuch im Vikinger-Museum selber zusammengestellt.)

 


Gerade als wir an der Vikingergeschichte arbeiteten, strandete in Largs ein Vikinger- Handelsschiff. Da die Vikinger noch auf die Flut warten mussten, nutzten wir die Gelegenheit um ihnen ein paar Fragen über ihr Leben zu stellen.

Unten folgt eine Abschrift von diesem Interview. Die Vikinger waren:
Die Fragen stellte "Scot-Report"


 Rémy der Schreckliche


Vera die Lustige


Nadia die Strahlende

 

Scot-Report:
Wie lebten die Vikinger in Skandinavien?

Na:
Sie waren viel auf dem Meer und hatten wenig Land. Landwirtschaft betrieben sie fast nur an den Stränden.

Scot-Report:
Und was taten sie nebst Landwirtschaft und den Seereisen?

Ve:
Sie hatten Schafe, fuhren aber auch an die Küsten Schottlands, um sie zu überfallen. Sie sind eigentlich in ganz Europa herumgesurrt.
Die Landwirtschaft betrieben sie nur am Strand, weil es anderswo zu steil gewesen wäre, und zuviel Wald hatte, und es auf dem Bergen ein zu rauhes Klima für Landwirtschaft hatte.

Scot-Report:
Und was taten sie nebst all diesen Dingen sonst noch?


 

Alle:
Sie bauten Häuser, Schiffe, sie gingen auch fischen. Sie waren sehr gute Handwerker, verbrachten also die meiste Zeit als Bauern und Handwerker. Sie arbeiteten mit Holz und waren auch sehr gute Schmiede und konnten sehr viele kunstvolle Dinge herstellen.
 

Scot-Report:
Wir sehen hier eine Wikingerfrau vor einem Bild Thors. Was ist besonders an der Kleidung dieser Frau?

Re:
Sie trägt viel Schmuck und eine Schürze.

Scot-Report:
Was ist denn am Schmuck besonders?

Re:
Sie trugen Ketten aus kleinen Steinchen, und alle trugen auch einen Hammer des Thor.

Na:
Man sieht auch ganz unten einen kleinen Schlüssel, der das Zeichen ist, dass sie verheiratet ist. Wir haben heute einen Ring.

Alle:
Der Schmuck diente dazu zu zeigen wie reich sie waren. Sie haben ihren Reichtum so gezeigt, und nicht ihr Geld auf ein Bankkonto eingezahlt, wie es meistens heute getan wird.
 

 
 

Scot-Report:
Was war denn an der Schürze besonders, die man hier sehen kann?

Alle:
Eigentlich stimmt hier auf diesem Bild etwas nicht. Eine Schürze bedeutete, dass jemand arm war. Man konnte sich keine Sklaven leisten, und deshalb musste man selber arbeiten, und dazu brauchte man diese Schürze, damit das schöne Kleid nicht schmutzig wurde. Diese Frau hier hat aber auch viel Schmuck, ist also eine reiche Frau. Sie hätte sicher damals Sklaven gehabt, welche für sie arbeiteten und so brauchte sie keine Schürze zu tragen.
Sie hat einen Schlüssel, ist also eine verheiratete Frau, aber dann müsste sie auch noch ein Kopftuch tragen, da dies das Zeichen war, dass eine Frau verheiratet war. Unverheiratete Frauen trugen kein Kopftuch.
Was die Frauen auch immer mittrugen, waren Nadel und Faden (Garn) welches die Reichen mit Bienenwachs und die Armen mit Ohrenschmalz einrieben um es zu stärken. Das Nähzeug ist in dem kleinen Röhrchen unter der Tasche.
 

Scot-Report:
Hier ist ein Bild von einem Vikinger-Krieger, was trugen denn diese Krieger?

Ve:
Sie trugen ein Kettenhemd und über dieses ein Tuch als Umhang. Das Tuch wurde mit einer Nadel zusammengehalten, damit der Schwertarm (hier der rechte Arm) frei blieb um gut kämpfen zu können. Ihre Holzschilder waren ganz farbig, und sie kämpften vorallem mit Schwert und mit ihrer gefürchteten Streitaxt.

Scot-Report:
War denn dieses Kettenhemd schwer?

Re:
Da es aus Eisenringen war, hatte es schon ein gewisses Gewicht. Aber da sie es regelmässig trugen haben sie sich auch daran gewöhnt.

Na:
Die Männer trugen auch Fellmützen, wie man es hier sehen kann.


 

Scot-Report:
Hier ist noch ein zweites Bild eines Vikinger-Kriegers. Er ist noch etwas jünger als der andere. Was sieht man an dem Helm besonderes?

Re:
Vorne über der Nase ist ein Schutz, der sein Gesicht teilweise vor den Feinden geschützt hat.

Na:
Es hat auch keine Hörner am Helm, wie man sie oft zeichnet. Dies war wegen einem Fehler, den Archäologen gemacht hatten. In einem Grab wurden bei einem Krieger zwei Hörner gefunden, und man dachte, sie gehören an den Helm.
Die Hörner dienten aber als Trinkbecher. Wenn ein Krieger starb, bekam er zwei Becher mit. Einen für's Trinken auf der Reise, und einen für das Feiern mit den Göttern in der Walhalla.
Das hatte mit den Vorstellungen der Vikinger über die Götter zu tun.


 

Alle:
Nebst diesen Kleidungsstücken trugen die Vikinger auch Schuhe. Sie hatten teilweise ähnliche Sandalen, wie man sie von den Römern kennt, aber sie trugen auch Fellschuhe und Fellstiefel, da sie ja in kälteren Gegenden wohnten als die Römer lange vor ihnen.
Es existierten auch weniger hohe Fellschuhe , fast so wie unsere Halbschuhe.

Turnschuhe hatten sie noch keine, und auch keine Wanderschuhe, die wurden erst später modern.


 

Scot-Report:
Wir sehen hier auch noch ein Haus, was gibt es dazu noch zu sagen?

Re:
Sie hatten in den Langhäusern auf der Seite Bänke, die zum Sitzen, aber auch zum Schlafen dienten.

Alle:
Am Abend wurde häufig beim Herd ein feuer geschürt, und dann sassen oder lagen sie um das Feuer und erzählten Geschichten oder sangen Lieder.
Dichten und Erzählen war ein wichtiger Teil der Vikinger-Kultur.

Na:
Oben auf den Balken haben sie auch Lebensmittel oder manchmal ihre Waffen gelagert. Die Esswaren wurden dann auch gleich noch geräuchert, da ja oben immer etwas Rauch war.

Scot-Report:
Wie haben sie gekocht?

 

Ve:
Meist haben sie mit Kesseln über dem Feuer gekocht. Wenn sie aber keinen Eisenkessel hatten, haben sie in Holzbottichen gekocht. Dazu wurden im Feuer Steine ganz heiss gemacht, die dann zum Fleisch, das im Holzkessel im Wasser lag, dazugelegt. Dadurch kam das Wasser langsam zum Kochen. Die Steine wurden laufend ausgewechselt - also eine ziemlich anstrengende Arbeit.
Die Häuser hatten meist Holzwände, teilweise aus Zweigen geflochten und mit Lehm überschmiert. Je nachdem wo sie sich ansiedelten, passten sie aber ihre Bauweise an. Die Häuser auf den Shetland-Inseln zum Beispiel, wurden aus Torfziegeln gebaut, und hatten Strohdächer.
 

Scot-Report:
Herzlichen Dank für dieses Interview. Wir hoffen, dass ihr eurer Schiff nun bald wieder flott habt, und weiterreisen könnt.
 

(Für diese Interview haben wir die Fragen jeweils direkt beantworten müssen. Dazu haben wir sie gleich auf Band aufgenommen, und dann das Gesagte hier aufgeschrieben. Natürlich musste man noch ein bisschen daran "feilen")
 

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